Grundlagen & Prinzipien von śivaśakti haṭha yoga

Was sind die Prinzipien von śivaśakti haṭha yoga?

Die Grundlagen von śivaśakti haṭha yoga wurzeln in einer feingliedrigen, lebendigen Ausrichtung des Körpers – getragen von universellen Prinzipien, die sich in der Struktur von Muskulatur und Knochen spiegeln.

Im Mittelpunkt steht eine liebevolle, dynamische Praxis, die die tiefe Skelettmuskulatur stärkt, die Gelenke mobilisiert, ein elastisches Körpergefühl entstehen lässt und den Atem in seiner Tiefe erfahrbar macht.


1. Prinzip: Die muskuläre Ausrichtung “śiva”

Die muskuläre Ausrichtung folgt dem Prinzip “śiva” – einer stabilisierenden Kraft, die den Körper von innen heraus schützt und trägt.

Von außen nach innen

Die Muskulatur der Gliedmaßen schmiegt sich wie eine schützende Hülle um die Knochen und Gelenke – ein Weg der inneren Sammlung.

Von der Peripherie zum Zentrum

Der muskuläre Tonus zieht sich von den Füßen über die Knie bis zur Körpermitte, von den Fingerspitzen bis zu den Schultern – um die äußeren Glieder in die Ganzheit des Körpers zu integrieren.

Von den Seiten zur Mittellinie des Körpers

Ein sanfter Druck der Glieder führt zur inneren Achse – dort, wo Halt, Ausrichtung und innere Präsenz entstehen.


2. Prinzip: Die organische Ausrichtung “śakti”

Nach der muskulären Aktivierung breitet sich eine sanfte Länge durch das Knochensystem aus – eine stille Strömung, die den Körper in die Weite trägt und Raum für inneres Loslassen öffnet.

Von innen nach außen

Die Aufmerksamkeit wandert von den inneren Kernlinien des Körpers sanft in den äußeren Kontakt. Dorthin, wo die Berührung mit der Welt beginnt.

Vom Zentrum zur Peripherie

Eine feinfühlige Energie strömt aus dem Becken und dem am stärksten geforderten Körperbereich, in die äußeren Ränder. Sie schenkt ein Gefühl von Länge, Ausdehnung und Wachstum.

Von der Enge in das Entfalten

Dabei öffnen sich innere Räume für ein Wohlgefühl von Lebendigkeit, Freiheit und tiefer Verbundenheit.


3. Prinzip: Die Rotationen in den Gelenken

Gezielte Rotationen in den Gelenken verfeinern die Ausrichtung des Körpers in den Yogahaltungen und schenken ein Gefühl von innerer Ordnung.

Die Wirkung der Innenrotation

Die innere Rotation der Beine legt sich wie ein Gefühl von Weite um die Oberschenkel und das Becken. Sie öffnet Raum in den Iliosakralgelenken und entspannt die inneren Leisten – eine Bewegung, die trägt und löst.

Auch die innere Rotation der Arme schenkt Weite. Besonders in der Brustwirbelsäule und zwischen den Schulterblättern, wo sich Spannung lösen und Atemraum entstehen darf.

Die Wirkung der Außenrotation

Die äußere Rotation wirkt stabilisierend: In den Beinen verankert sie das Becken, in den Armen integriert sie die Schulterblätter sanft in den Rücken. So entsteht ein Gefühl von Weite und Raum im Brustkorb – gestützt von innerer Stabilität.


4. Prinzip: Die Rotationen in den Körperachsen

Die Bewegung entlang der inneren Körperachsen unterstützt eine anatomisch fundierte Ausrichtung. Es ist ein Weg, den Körper in seiner natürlichen Ordnung zu erfahren.

Der Fuß-Knie-Loop

Die Fersen, die Außenkanten der Füße und die Zehenballen finden achtsam Kontakt zur Erde – eine Verbindung, die den Körper trägt. Mit dem sanften Anheben der Kniescheiben aktiviert sich die Oberschenkelmuskulatur und schenkt den Kniegelenken Stabilität sowie den Beinen eine kraftvolle innere Stütze.

Der Becken-Nieren-Loop

Die Bauchmuskulatur hebt den vorderen Beckenkamm sanft an und führt die unteren Rippenbögen in den Rumpf zurück. Die Lendenwirbelsäule erfährt eine innere Länge – getragen von der Bewegung des Steißbeins, das sich behutsam unter das Becken einfügt. Der Beckenboden ist sanft aktiviert, das Becken richtet sich stabil und aufrecht in seiner natürlichen Ordnung aus.

Der Schulter-Kopf-Loop

Die Schultergelenke fließen sanft über den Brustkorb nach hinten und außen – eine Bewegung, die Raum schafft. Die Schulterblätter schmiegen sich weich an den Rücken und schenken dem Oberkörper eine stabile Weite. Der Kopf thront in stiller Würde, behutsam zurückgeführt und leicht angehoben – wodurch die Halswirbelsäule entlastet und aufgerichtet wird. Das Brustbein hebt sich sanft, die Brustwirbelsäule erfährt Länge – und der gesamte Oberkörper richtet sich in seiner natürlichen Größe und inneren Präsenz auf.

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